Die Koalition der Heuchler macht eine Pressekonferenz!
Autor: Landesverband Psychiatrie-Erfahrener Berlin-Brandenburg

Ernst Klee:
„Nicht die Nazis haben die Ärzte gebraucht, sondern die Ärzte die Nazis!”

Eine Koalition der Heuchler machte am 30.9.03 eine Pressekonferenz, um die Veröffentlichung eines Quellenverzeichnisses zur - in ihren Worten - "Euthanasie ´39-45" bekannt zu geben; beteiligt waren:

- Eine Kulturstaatsministerin einer zynischen Republik, die jeden Tag mehr den Beweis erbringt, wie zynisch sie ist. In ihr sind die Opfer des systematischen ärztlichen Massenmords, immer euphemistisch im Nazi-Jargon als „Euthanasie” verharmlost, seit 1939 unverändert nur eine Fleischmasse (ausführlich nachzulesen in I.O. Nr.11: „Die Zynische Republik”).

- Ein früherer Ärztekammerpräsident, der besonders dadurch aufgefallen war, dass er das Unwort des Jahres ´98 geprägt hat: "Sozialverträgliches Frühableben". Stolz wiederholte er zwei Jahre danach: „Ich würde das unter den gegebenen Umständen immer wieder sagen”, ja er brüstete sich sogar, schon 1977 von Selbstbeteiligung durch Tod gesprochen zu haben. So öffentlich kund zu tun, was für eine Wunschproduktion der oberste Ärztefunktionär hat, wenn die ärztlichen Honorarforderungen nicht zügig umgesetzt werden, ist erhellend - und es reißt einer Profession die Maske vom Gesicht, die deshalb nicht streiken darf, weil dann offenkundig wird, dass die Sterbezahlen signifikant zurückgehen, wie es die Beispiele belegen, wo ein Streik trotzdem einmal gewagt wurde. Ein Hohn, wenn er auch nur eine Silbe über das ärztliche Massenmorden verliert!

- Das Bundesarchiv - das zwar nicht wagt, die Akten der von den Ärzten Ermordeten zu vernichten, aber alles tut, um ja den Angehörigen die Wahrheit vorzuenthalten. Darin hat es eine große Niederlage erlitten, seit Hagai Aviel aus Israel die Liste mit über 30.000 Namen im Internet veröffentlicht hat: www.iaapa.de/il/46024/Claims.html
Was tut dessen Leiter, Herr Oldenhagen, und sein Vertuschungsarchiv? Es verbietet den Angehörigen, irgend etwas über ihre ermordeten Familienmitglieder an die Öffentlichkeit gelangen zu lassen und erpreßt sie damit, dass sie nur dann, wenn sie das unterschreiben, die Akte einsehen dürfen.

So lügt die Koalition der Heuchler:
Seit den Nürnberger Ärzteprozessen ist bis 1945 von einer Zahl von 275.000 direkt ärztlich Ermordeten auszugehen, aber die Koalition lügt schon im Einladungstext zur Pressekonferenz ein Drittel der Ermordeten weg.
Und dann kommt die typische Geschichtsfälschung: es wird weggelogen, dass der medizinische Holocaust in den Psychiatrien, der systematische Massenmord durch gezieltes Tothungern, bis 1948 weiterging und weitere ca. 25.000 Menschen zu Opfern machte.

Diese doppelte Lüge verrät, um was es der Koalition der Heuchler geht: Solidarität mit den Tätern - die Koalition entpuppt sich als ein weiteres Täterschutz- und Vertuschungskartell zur Verhinderung der unabhängigen Ermittlung der ermordeten Personen, Verhinderung der politischen und moralischen Bewertung des Massenmords, Verhinderung von Wiedergutmachungszahlungen an die Angehörigen der Opfer.

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